01.09.2023

Das Leben passiert immer für dich und nicht gegen dich

RAPT - RENT A PERSONAL TRAINER Interview MIT FITNESSCOACH David Bachmeier aus Dingolfing
von David Bachmeier
Ernährung, Fitness, Gesundheit, Jogging, Motivation, Prävention, Selbständigkeit, Sport, Weiterbildungen, Workout

Heute haben wir uns mit unserem neuen Trainer in der RAPT Community für ein Interview getroffen. Wir sind gespannt, den professionellen und den privaten David etwas besser kennenzulernen.

Hallo David! Herzlichen Willkommen in der RAPT Community!

 

Wie war dein bisheriger Werdegang?

Mein erster wirklicher Kontakt mit Sport war im Zusammenhang mit der Fußball-WM 2002, bei der Deutschland im Finale gegen Brasilien verlor. Trotz der Enttäuschung war ich mit dem Fußballvirus infiziert und begann meinem damaligen Traum “Fußballprofi werden” nachzujagen. Wenige Jahre später hatte ich im Alter von 12 und 15 meine ersten beiden Bandscheibenvorfälle. Während der anschließenden Physiotherapie wurde mir nahegelegt, meinen Rücken zu stärken und dort Muskulatur aufzubauen. Für mich hat dieser Ansatz auch wunderbar funktioniert und durch gezieltes Krafttraining habe ich alle Rückenprobleme wieder in den Griff bekommen.

Nun war ich in der Tat mit einem neuen Virus infiziert - dem Eisenvirus, dem Krafttraining und Bodybuilding. Bis zum Abitur hat mich das auf diesem Wege bereits begleitet. Zur Zeit meines Schulabschlusses hatte ich zwei große Interessensgebiete: Sport und Wirtschaft. Aus vorherigen Jahrgängen hatte ich jedoch gewusst, dass man mit Sport allein später wirklich viel anfangen kann. Sportlehrer werden kam für mich nicht in Frage, denn ich wollte mein Leben in der Schule verbringen.

Ich entschied mich also für ein duales Studium BWL bei der Firma Einhell aus Landau an der Isar, direkt in der unmittelbaren Region hier nordöstlich von München. Nach dem bisher einzigen Bewerbungsgespräch meines Lebens konnte ich also für 3 Jahre mein duales Studium mit Theoriephasen in Stuttgart und Praxisphasen in diversen Abteilungen der Firma in Landau an der Isar absolvieren. Durch die häufigen Aufenthalte in Stuttgart verlor ich mehr und mehr den Anschluss an meinen Heimat-Fußballverein. Die Integration in einen Gastverein in Stuttgart hat leider nicht funktioniert. Und so verbrachte ich entsprechend mehr Zeit mit dem Kraftsport, mit zuletzt 6 Trainingseinheiten pro Woche.

Ich fing an, mir Gedanken über die Trainingseffizienz zu machen. Da ich semesterweise auch Stadtteil und Wohnheim in Stuttgart wechselte, hatte ich keine Konstanz im Fitnesstudio und jeder Trainer im nächsten Studio hatte eine neue Meinung über die Trainingsgestaltung. Ich dachte mir “Wie kann es sein, dass vermeintliche Experten zu einem Thema so unterschiedliche Meinungen haben?"

Nach dem Abschluss meines Studiums konnte ich bei Einhell im Produktmanagement einen Job beginnen und fing parallel an, mir durch Weiterbildungen, erste Zertifikate und Schulungen selbst Klarheit in diesen Bereichen zu verschaffen. Zu der Zeit stand das Eigeninteresse klar im Vordergrund: Wie kann ich mein Training und meine Ernährung bestmöglich gestalten? Schnell merkte mein Umfeld, dass ich mich nun mit diesen Themen immer besser auskannte und Freunde und Bekannte suchten meinen Rat zu Trainings- und Ernährungsthemen.

Meine fachliche Ausbildung habe ich dann noch mit den Themen Gesundheit und Schmerzen erweitert und Anfang 2017 eine nebenberufliche Selbstständigkeit angemeldet. Ich konnte eine Kooperation mit einem inhabergeführten Fitnessstudio, dem Check Point Fitness hier vor Ort in Dingolfing, eingehen und direkt mit meinem ersten Klienten starten. Dort konnte ich neben der Trainingsfläche auch ein eigenes Büro nutzen. Das Training mit meinen Klienten führte ich dort im Studio, im Freien oder direkt beim Klienten zu Hause durch und konnte so durch meine Tätigkeit als Personal Trainer berufsbegleitend bis 2019 auf 25 Klienten ausbauen. Mit meinem eigenen Training war ich so insgesamt knapp 80 Stunden außer Haus. Ich empfand das nicht als Stress, sondern als pure Leidenschaft. Mein Umfeld, meine Familie und meine Freundin warnten mich aber davor, so weiterzumachen. Ich entschied mich also, den Fokus auf meine Leidenschaft zu legen und bin Anfang 2020 in die Selbstständigkeit gestartet.

Doch dann kam Corona. Meine Arbeit vor Ort mit Klienten ging innerhalb eines Tages auf Null. Die Studios schlossen, selbst bei den Klienten zu Hause war kein Training mehr möglich. Und so entschied ich mich auf online umzustellen. Bis heute habe ich ein 80:20-Verhältnis von Online zu Präsenz. So kann ich in Deutschland, Österreich und der Schweiz Klienten betreuen. 2 Tage die Woche bin ich in der Regel noch vor Ort im Studio für persönliche Trainings und Beratungen.

Von Anfang an habe ich auf Teambuilding gesetzt, um mich auf die Arbeit mit den Klienten fokussieren zu können. Unser Mental-Coach Thomas ergänzt dabei die direkte Arbeit mit unseren Klienten. Mein Team besteht inzwischen aus 8 Personen für ganz unterschiedliche Aufgabengebiete. Anfang 2022 sind wir in unser eigenes Büro in Dingolfing gezogen. Nach Corona war das endlich möglich und vereinfacht durch die Bündelung der administrativen Aufgaben die Abläufe enorm. Bis heute habe ich insgesamt über 300 Klienten zwischen 8 und 80 Jahren sowie von 38 bis 240 Kilogramm betreut. Dabei war alles vertreten, von Rheumapatienten bis hin zu Olympia-Teilnehmern.

Seit 2018 bin ich als Personal Fitness Trainer vom TÜV Rheinland zertifiziert. Mein Ansatz in der Betreuung unserer Klienten ist es, jeden einzelnen ganzheitlich zu betreuen. Den Ausschlag für meinen heutigen Ansatz in der Betreuung unserer Klienten gab mir meine eigene Diagnose Rheuma Mitte 2017, die die Einstufung als Sportinvalide zur Folge hatte. Bei einer Laufeinheit zur Vorbereitung auf die neue Fußballsaison durchzog mich plötzlich ein stechender Schmerz im Gesäß, woraufhin ich mich kaum mehr bewegen konnte. Nachdem ich humpelnd zu Hause ankam, konnte ich glücklicherweise meinen Hausarzt auf seiner privaten Handynummer erreichen und einen Termin für den nächsten Tag vereinbaren. Dieser hat mich direkt zum Orthopäden überwiesen. Der Orthopäde sagte mir: “Ohne Röntgen und MRT ist leider keine Diagnose möglich, verschrieb mir Ibuprofen und sagte, ich solle wiederkommen, wenn es zwischenzeitlich schlimmer werden sollte.

Damit begann eine langwierige Odyssee. Es dauerte knapp ein halbes Jahr, bis ich alle Termine abgeklappert hatte inkl. Kortisontherapie, um schließlich beim Rheumatologen zu landen, der beim Blick auf meine MRT-Aufnahmen die Aussage traf, dass außer Radfahren und Schwimmen keine sportlichen Aktivitäten mehr möglich sein würden. Natürlich holte ich mir eine Zweitmeinung ein, die jedoch zum gleichen Ergebnis kam und war damit Ende 2017 sportinvalide. Von Osteopathen über Chiropraktiker, Heilpraktiker bis hin zu Geistheilern habe ich damals jeden Strohhalm versucht zu greifen. Insgesamt war ich deutschlandweit bei über 25 Instanzen. Dabei wurde es immer mal kurz besser, erreichte aber nie mehr den Urzustand. An Joggen oder gar Fußballspielen war gar nicht mehr zu denken.

Schnell hatte ich den Eindruck, dass man mit mir in erster Linie Geld verdienen wollte, da jeder einen anderen Ansatz verfolgte und keine nachhaltige Besserung eintrat. Überall bekam ich einen nächsten Termin, aber nie die richtigen Ratschläge, was ich selbst tun kann, geschweige denn eine Erklärung dafür, was der ursächliche Grund für meine Schmerzen war. Also wurde mir klar “Du musst dir selbst helfen”. Ich habe im Internet recherchiert und bei Amazon alle möglichen Bücher zu den Themen Arthritis, Gelenkentzündung, Rheuma und Morbus Bechterew bestellt. Schließlich fand ich vor allem in zwei Werken Antworten. Von Professor Ehret “Die schleimfreie Heilkost”. Arnold Ehret hatte bereits etliche Veröffentlichungen in den 1920ern. Zum Anderen “Mediale Medizin” von Anthony William, einem US-Autor.

Ich habe also meine Ernährung radikal umgestellt. Keine Produkte tierischen Ursprungs mehr, keine glutenhaltigen Produkte, Mais und Soja. Nach der konsequenten Umstellung war ich nach etwas über 3 Monaten schmerzfrei und so war für mich Ernährung die entscheidende Schnittmenge meiner Schmerzen sowie deren Verbesserung. Heute arbeite ich daher mit jedem Klienten daran, seinen Körper wirklich zu verstehen und die individuellen Stellschrauben zu identifizieren, um die vorherrschenden Problemstellungen zu überwinden. Genau dort setzen wir an und implementieren Gewohnheiten, um einen Idealzustand zu erreichen und diesen auch langfristig zu erhalten. Ich bin kein kurzfristiger Problemlöser, sondern mein Ansatz ist “Herausforderungen verstehen, Lösungsansätze entwickeln und Eigenverantwortung übernehmen.”

 

Was waren deine größten Learnings in den letzten Jahren?

In erster Linie die Erfahrung, dass man gesundheitliche Themen nicht outsourcen kann. Es braucht echte Lebensveränderung. Niemand kann die Verantwortung für die eigene Gesundheit auf fremde Schultern packen. Weiter sollte man nur auf Menschen hören, die die eigenen Probleme bereits selbst bei sich gelöst und nicht nur theoretisches Wissen darüber angehäuft haben. Und drittens: Lass dich nicht von Aussagen anderer Menschen stigmatisieren! Die Meinung sogenannter Experten muss nicht deine Realität werden.

 

Hast du, als erfolgreicher Gründer im Personal Training, einige Tipps für Neustarter?

Mein erster Tipp ist, sich guten Rat und Unterstützung von jemandem zu holen, der Erfahrung hat. Vielleicht ein “alter Hase” im Business, aber auch ganz außerhalb der “Fitness-Bubble” kann guter Rat hilfreich sein. Denn am Ende interessiert es deinen Kunden nicht, wie viele Trainerscheine du hast oder welche Qualifikationen unter deinem Profil stehen.

Der zweite Tipp ist, sich von Anfang an ganz bewusst zu verinnerlichen, dass man in keinem Angestelltenverhältnis mehr ist, mit Montag bis Freitag Nine-to-five.

Jederzeit per Kurznachricht erreichbar zu sein und samstags auch schon mal um 07:00 Uhr am Morgen für ein Training bereit zu sein, ist gerade zu Beginn unerlässlich. Wenn es nicht dein Ding ist - alles gut. Wenn du aber in die Selbstständigkeit gehst, musst du einfach performen, denn du bist nur dir selbst Rechenschaft schuldig.

Genauso wichtig ist allerdings auch mein dritter Tipp, den man zunächst mal als Widerspruch auffassen könnte. Man muss verstehen, dass Selbstständigkeit entgegen der landläufigen Meinung nicht von “ich arbeite selbst und ständig” kommt, sondern von "ich kann selbst stehen". Ich bin in der Lage, nicht nur privat, sondern auch wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen. Ganz praktisch bedeutet das, sich feste Zeiten einzuplanen, in denen man abschaltet, runterkommt und sowohl mental als auch physisch seine Batterien wieder auftankt.

 

Du hast dir früh ein Team aufgebaut. Was war der Grund dafür?

Der Grund dafür war ganz simpel, und zwar, dass ich mich auf die Arbeit mit meinen Klienten konzentrieren wollte und bei über 700 Anfragen jährlich das nötige Drumherum nicht alleine bewältigen kann, selbst wenn ich es wollte. Sich früh bewusst zu machen, welchen Wert die eigene Zeit hat, ist entscheidend. Wenn ich die Zeit, die ich beispielsweise mit der Beantwortung von Erstkontakten brauche, auch in Trainings und Beratungen stecken und diese Aufgabe abgeben kann, ist das die einzig richtige unternehmerische Entscheidung. 

 

Denkst du, dass jeder hervorragende Trainer auch selbstständiger Unternehmer sein kann? Was sind deiner Meinung nach die nötigen Voraussetzungen für ein gelingendes eigenes Business?

Die alles entscheidende Frage ist, kann ich es sowohl kalkulieren als auch realisieren, durch meine Tätigkeit als Personal Trainer so viel Geld zu verdienen, dass ich nicht nur eine schwarze Null erwirtschaften, sondern auch für später genug zur Seite legen kann?

Viele Kollegen arbeiten 0 auf 0 und denken, sie sind erfolgreich. Die Zahl dieser Personen ist leider erschreckend hoch. Doch gerade in diesem Business landest du mit einer solchen Denk- und Herangehensweise schnell in der Sackgasse. Und wer auf dem Weg dahin zu viele Kompromisse macht, z.B. jeden Klienten annimmt oder regelmäßig Rabatte auf seine Dienstleistung gibt, tut sich damit selbst keinen Gefallen.

Eine zusätzliche entscheidende Voraussetzung ist, mit Ablehnung umgehen zu können. Bei über 700 Anfragen im Jahr ist es überhaupt nicht möglich jedem zu helfen, auch wenn ich es gerne tun würde. Also muss ich damit umgehen können, unpassende Anfragen abzulehnen und so Leute gegebenenfalls auch zu enttäuschen. Als Unternehmer wirst du täglich mit Herausforderungen konfrontiert und bist schnell nicht nur für dein eigenes Leben, sondern auch für das Auskommen deines Teams verantwortlich. Dieser Tatsache muss man sich vorab bewusst und auch gewachsen sein.

 

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus und wie können wir uns deinen Wunschkunden vorstellen?

Kein Tag ist wie der andere. Trotzdem plane ich mir regelmäßige, wichtige Termine für mich selbst ein. Montags führe ich von 08:00 Uhr morgens bis 21:00 Uhr abends die wöchentlichen Feedbackgespräche mit einem Großteil unserer Klienten.

Grundsätzlich stehe ich zwischen 06:00 und 07:00 Uhr auf und gehe meiner Morgenroutine nach, bestehend unter anderem aus Trampolinspringen, um den Körper in Bewegung zu bringen sowie Öl-Ziehen. Danach frühstücke ich und beginne mit wichtigen Telefonaten, während ich spazieren gehe. Das versuche ich grundsätzlich, um in Summe nicht länger als nötig zu sitzen. Anschließend schaue ich, wo das Team Unterstützung braucht und meine Hilfe unmittelbar benötigt wird. Anschließend folgt mein eigenes Training, gefolgt von Terminen mit unseren Klienten bis ca. 20:00-21:00 Uhr.

Unsere Klienten sind großteils Menschen mit einem vollen Tag, d.h. stressigen Business-Jobs, Führungskräfte, leitende Angestellte oder Berater, aber auch ihre Partner und Lebensgefährten, die sich eher um die Kindererziehung und den sogenannten Alltag kümmern. Bei diesen Personen agiere ich in den ersten Terminen hinsichtlich neuen Bausteinen deutlich zurückhaltender, denn man braucht zunächst die Zeit und auch die Kapazität, um neue Inhalte auch langfristig integrieren zu können. Gegebenenfalls empfehle ich einem Interessenten auch einen Kollegen oder Kooperationspartner aus meinem Netzwerk, der vielleicht besser zu den individuellen Gegebenheiten passt und lehne den oder die Interessentin ab. Dabei geht es nicht um mich, sondern mein Gegenüber muss sich auf seine Trainings- und Beratungstermine auch freuen können. Das sehe ich als essenziell für eine langfristig erfolgreiche Trainer-Klienten-Beziehung an.

 

Was ist für dich ein No-Go eines Interessenten, der eine Zusammenarbeit verhindert?

Was nicht passt, ist eine unrealistische Erwartungshaltung: “Du bist der Trainer und löst jetzt dieses oder jenes Problem für mich.” Ich sehe es als meine Aufgabe, einen gangbaren Weg zu entwickeln. Die Umsetzung und Disziplin ist und bleibt allerdings die Aufgabe des Trainierenden, auch wenn ich in diesem Prozess natürlich proaktiv begleite.

 

Was sind Punkte in deinem Leben, die du ganz bewusst einbaust, um glücklich und zufrieden zu sein?

Ich setze Kontrapunkte zu meinem stressigen und menschen-fokussierten Job, indem ich ganz gezielt die Ruhe suche. Ganz praktisch heißt das für mich, etwas außerhalb zu wohnen, um in wenigen Minuten im Wald oder in der Natur zu sein. Um Seelenfrieden zu haben, ist es mir wichtig, scheinbar banale Dinge für sehr kostbar zu betrachten. Samstags oder sonntags mit meiner Freundin oder Freunden gemeinsam essen zu gehen ist für mich pure Lebensqualität, da es unter der Woche oft auf die Nahrungsaufnahme beschränkt ist und der soziale Faktor aus Zeitgründen einfach hinten runterfällt. Oder eben einfach mal zu Hause zu sein, und das nicht nur, um zu schlafen. Das sind Dinge, die ich in den letzten Jahren ganz neu gelernt habe, wertzuschätzen.

 

Nach welchen Glaubenssätzen lebst du?

Ich habe kein konkretes Mantra, aber aus meiner eigenen Biographie habe ich gelernt, dass meine jetzige Existenz das Ergebnis früherer Entscheidungen ist. Hätte ich mich in mein Schicksal “Sportinvalide durch Rheuma” ergeben, wäre ich da stecken geblieben und hätte niemals das erreicht, was ich bis heute aufgebaut habe.

 

Was ist für dich der springende Punkt zu Beginn einer Zusammenarbeit

Ganz entscheidend ist eine umfangreiche Anamnese. Wir wissen bereits seit den 1980er-Jahren, wie wichtig verschiedene Zusammenhänge im Kontext der individuellen Gesundheit sind, bleiben aber häufig dabei stehen, so und so viele Schritte täglich zu machen oder Ähnliches. Ich beginne immer damit, auf die individuelle Situation des Klienten einzugehen. In welcher genauen Verfassung befindet er oder sie sich, welche Vorerkrankungen gibt es, wie sieht der Alltag aus? Meines Erachtens nach sollte dieses Vorgehen gängiger Standard in Ausbildungen sein, kommt darin jedoch leider häufig zu kurz.

 

Welchen Tipp gibst du deinen gestressten Klienten mit? Bei Führungskräften, die du erwähntest, ist das ja häufig der Normalzustand

Zunächst mal ist die Frage, was die individuelle Zielsetzung bzw. Problemstellung ist. Habe ich überhaupt den Raum und die Zeit mein physisches Befinden zu verändern oder suche ich eigentlich nach Zufriedenheit, bei dem das vielleicht gar nicht der richtige Ansatz ist? Das beste Beispiel ist eine Klientin von mir, die ich bereits aus der Schulzeit kannte. Wegen ihres Übergewichts wurde sie leider häufig gemobbt. Sie kam zu mir mit der Aussage “David, du machst doch Menschen leichter. Wenn ich nur 30 Kilogramm weniger wiegen würde, wäre ich der glücklichste Mensch der Welt.” Also haben wir daran gearbeitet, und 6 Monate später sowie 30 Kilogramm leichter fragte ich im halbjährlichen Feedbackgespräch nach ihrer Zufriedenheit. “Noch bin ich nicht ganz zufrieden, 5 Kilogramm müssen noch runter.” Nach weiteren 5 Kilogramm Gewichtsverlust kam meinerseits wieder die Frage nach ihrer Zufriedenheit. “Ja, noch 2 Kilogramm, dann bin ich es.”

Ich versuchte ihr deutlich zu machen, dass sie weiter Gewicht verlieren könnte, doch ihre Zufriedenheit würde sie dadurch nicht steigern können. Sie rückte dann allmählich langsam mit der Sprache heraus und erzählte mir von einem Gedanken, den sie schon lange mit sich herumgetragen hatte. Als sie noch im Grundschulalter war, wurde bei ihnen zu Hause eingebrochen und sie hat deshalb bis heute panische Angst, wenn sie alleine in der Wohnung ist und Geräusche hört, die sie nicht zuordnen kann. Essen ist dabei ihre Strategie, um diese Angst zu kompensieren. Hätte sie mir davon bereits während der Anamnese erzählt, hätten wir schon viel früher dort ansetzen können.

Ich bin folglich häufig nur das Medium auf dem Weg von “weg von” und “hin zu”. Weg von der Unzufriedenheit und hin zur Zufriedenheit. Diesem Bestreben zunächst auf der rein physischen Ebene begegnen zu wollen ist auch völlig legitim. Das war bei mir nicht anders. Tiefergehend muss man sich jedoch nach dem Grund des Veränderungswunsches fragen. Was hindert mich in meiner aktuellen Situation daran, zufrieden zu sein? Sich dieser Frage zu öffnen fällt Frauen erfahrungsgemäß leichter als Männern. Sehe ich die Lösung meiner Problematik in einer rein physischen Natur oder bin ich auch in der Lage, die mentale Ebene dahinter zu betrachten?

 

Welches persönliche Ziel hast du aktuell?

Da ich vor einigen Jahren nicht davon geträumt habe, was ich bis heute bereits alles geschafft habe, sehe ich davon ab, meine Ziele in der Zukunft zu konkretisieren. Ich versuche stattdessen im Sein zu leben. Dinge geschehen und im Grunde gibt es keine Zufälle. Das Leben passiert immer für dich und nicht gegen dich.

Mein Ziel ist es, möglichst vielen Menschen weiter zu helfen, und das in einer möglichst nahbaren Form. Genau aus diesem Grund schreibe ich gerade mein erstes Buch, das noch in diesem Jahr veröffentlicht wird.

 

Welche 3 Bücher kannst du empfehlen?

“Der Pfad des friedvollen Kriegers” von Dan Millman, Die “1%-Methode” von James Clear und “Du bist das Placebo” von Dr. Joe Dispenza.

 

Wie können wir uns deine Lebensumgebung vorstellen?

Ich lebe mit meiner Partnerin in einer Wohnung in einer ländlich geprägten Gegend.

 

Was ist dein Lieblingsort?

Neben meinem zu Hause und meinem Büro in jedem Fall das “Check Point Fitness” in Dingolfing, mein Kooperationsstudio vor Ort.

 

Was ist dein Sehnsuchtsort?

Die USA. Ich war mit 16 Jahren zu einem Schüleraustausch in Cincinnati und später noch mit Freunden einige Wochen an der Ostküste. Dort würde ich zukünftig gerne noch mehr Zeit verbringen.

 

Hast du eine Lieblingsübung? (außer Trampolin springen 🙂)

Kniebeugen und Kreuzheben

 

Was darf in deinem Kühlschrank niemals fehlen?

Mein Frühstück: MorgenStund mit Wurzelkraft von Jentschura und einem Apfel. 

 

Welche Apps / Internetseiten besuchst du am meisten?

Meine Homepage www.davidbachmeier.com, ChatGPT sowie GymGoal Pro für mein eigenes Training.

 

Welche Superkraft hättest du gerne?

Fliegen wäre cool, das würde mir viel Zeit sparen.

 

Wie bist du auf RAPT gekommen? Und was gefällt dir an uns?

Durch die Google-Suche. Dort schaue ich regelmäßig, wie ich ranke und wie “Personal Trainer” rankt. Und da seid ihr inzwischen organisch auf Seite 1. Ich mag euren Internetauftritt: Simpel, kurz gefasst, übersichtlich und transparent.

 

Kommen wir zur schnellen Entweder-oder-Fragerunde

Herbst oder Frühling?
Frühling

Frühstück oder Abendessen?
Abendessen

Fühlen oder schmecken?
Fühlen

Regen oder Schnee?
Schnee

Film oder Serie?
Film

Stadt oder Dorf?
Dorf

Jogginghose oder Jeans?
Jeans

Unter Wasser atmen oder fliegen können?
Fliegen können

Im Team oder alleine arbeiten?
Im Team

Geld oder Liebe?
Liebe

Neues Handy oder neuer Laptop?
Neues Handy

Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang?
Sonnenaufgang

Auto oder Fahrrad?
Auto

Hund oder Katze?
Katze

Bösewicht oder Superheld?
Superheld

Viel Zeit oder viel Geld?
Viel Zeit

 

Wie würdest du dich in 3 Worten beschreiben?

Unvoreingenommen, offen und authentisch.

 

Du möchtest mehr über David Bachmeier wissen oder ein Training bei ihm buchen? Mehr Infos findest du auf seinem RAPT Profil!
https://www.rent-a-pt.com/trainer/5GjQpb/dingolfing/david-bachmeier

 

von David Bachmeier
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