Mr.Travelbody und die klassenfahrt für erwachsene

Lerne heute unseren top ausgebildeten Yusuf Celik in diesem inspirierenden Interview kennen. Er erzählt von seiner Studienzeit und seinem bald startenden Travel Bootcamp. Yusuf möchte, sobald die aktuelle Lage es zulässt, Sportreisen für Erwachsene anbieten. 

Zusätzlich haben wir erfahren, wem er seine hilfsbereite Art zu verdanken hat und welche Stiftungen er mit seinem großen Herzen unterstützt.

Wie war dein bisheriger Werdegang?

Hierfür muss ich an dem Tag meiner Geburt beginnen, denn ich bin in der coolsten Stadt geboren - “Batman” im Südosten der Türkei. Das heißt, ich bin dafür gemacht, die Welt zu retten und Superhelden auszubilden.

Mit  6 Jahren sind wir nach Deutschland ausgewandert, wo sich meine Kindheit größtenteils in Sandkästen und in der Natur abspielte. Ich habe viele Sportarten ausprobiert, darunter Fußball, Turnen, Leichtathletik und Kampfsport. 

Nach dem Abitur ging ich in die Hotelbranche, da ich Reisen und Sprachen liebte. Mein Chef hat mir allerdings mit seiner sehr cholerischen und unemphatischen Art die Lust komplett genommen. Daraufhin habe ich mich entschieden die Ausbildung zu beenden, obwohl ich an sich sehr gerne in der Branche geblieben wäre. Zur Überbrückung habe ich nebenbei immer mal wieder gejobbt.

Für den Ausgleich zur Arbeit bin ich regelmäßig zum Sport gegangen. Schnell habe ich bemerkt, dass es mehr als eine Leidenschaft ist. Aus meinem Freundeskreis bekam ich des öfteren das Feedback, ich könnte gut die Rolle eines Lehrers übernehmen.
Das gab mir den Anstoß Sport und Deutsch auf Lehramt zu studieren. Leider musste ich feststellen, dass die Grundschule nicht so war, wie ich es mir erhoffe. Ich hatte das Gefühl, eher ein Ersatzpapa und Kindergärtner zu sein, als ein Lehrer. Zu sehr lag der Fokus auf Erziehung und zu wenig auf Sport. Mein Ziel war es, präventiv zu arbeiten und Menschen zu helfen. Somit wechselte ich von Germanistik zu Gesundheit und Ernährung. Parallel habe ich Zugewanderte ehrenamtlich in Deutsch unterrichtet.

Neben meinem Studium gründete ich eine Online-Marketing-Agentur und habe meine Sportlizenzen gemacht. Natürlich trainierte ich weiterhin und meinen Freunden viel meine körperliche Veränderung positiv auf. Sie wollten, dass ich mit ihnen trainiere oder ihnen meine Ernährungstipps verrate.

Ich fing an in einem Studio zu arbeiten, was dann auch mein Sprungbrett zum Personal Training war. 2019 wurde ich Regionalleiter und habe Trainer aus- und weitergebildet. Bedingt durch mein Aufgabengebiet war ich viel unterwegs, sodass sich der Traum vom Reisen letztenendes doch wieder erfüllte.
Pünktlich zum Lockdown trennten sich jedoch unsere Wege und ich nutzte die Chance komplett in Vollzeit und hauptberuflich als Personal Trainer zu arbeiten. Seitdem betreue ich meine Kunden mit gesamtheitlichen Coaching-Konzepten und kann mein gesamtes Wissen nun entweder online oder face to face weitergeben.

 

Welcher Ort war der verrückteste, an dem du bisher trainiert hast?

Im Flugzeug, während eines sehr langen Fluges und am Flughafen, während ich gewartet habe.

 

Welche Sportutensilien hast du beim Reisen immer dabei?

Power- und Minibänder. Sie sind vielseitig einsetzbar und handlich.

 

Du planst aktuell ein neues Konzept - das Travel Bootcamp. Was können wir uns darunter vorstellen?

Im Prinzip habe ich alle meine Vorlieben kombiniert. Im Grunde kann man sich ein sportliche Klassenfahrt für Erwachsene vorstellen. 

Ich biete eine komplett organisierte Sportreise an, wobei man die Wahl zwischen einer Wochenend- oder einer ganzwöchigen Reise hat. Der Vorteil ist, aus der gewohnten Umgebung herauszukommen und unter den besten Bedingungen Sport zu machen. Man verbindet das eine mit dem anderen.
Den Tagesplan kann man sich wie folgt vorstellen: 2 mal am Tag gibt es ein gemeinsames, gesundes Essen und 2 mal am Tag wird zusammen trainiert. Die restliche Zeit kann man zur freien Gestaltung nutzen. 

 Mein Ziel ist es, meinen Kunden beizubringen, wie sie trotz Urlaub trainieren und sich gesund ernähren können.

 

Wie motivierst du dich im Urlaub dennoch dein Training zu absolvieren?

Ganz klar motiviert mich mein Spiegelbild und der Strand. Nichts ist schonungsloser als sich nackt im Spiegel zu sehen oder leicht bekleidet am Strand zu liegen. Es ist ein hammer Gefühl, wenn du dich wohl in deiner Haut fühlst und stolz darauf bist, was du diszipliniert gehegt und gepflegt hast. Außerdem gibt es nichts besseres als in der Sonne und am Meer zu trainieren.

 

Welche Hacks hast du, wenn es um das Thema essen geht?

Das Geheimrezept einer gesunden Ernährung, sind meiner Meinung nach, die Snacks. Bevor ich zum Snickers greife, bereite ich mir schnell Magerquark mit Gewürzen und Gemüsesticks zu. Ebenso hilft es mir mit der Gabel, statt dem Löffel zu essen. Das Gehirn wird ausgetrickst und wir sind früher satt. Viele schlingen das Essen in sich rein und genießen es nicht. 

Ich liebe es beim Essen für sechs, anstatt für zwei Personen zu bestellen. Durch meine Kultur kenne ich es, verschiedene Gerichte auf dem Tisch zu haben und von allem ein bisschen zu essen. Wenn ich satt bin, höre ich auf und schaufel nicht alles in mich rein. Den Rest lasse ich mir einpacken, damit ich es am nächsten Tag essen kann oder ich gebe es an Bedürftige weiter. Das habe ich schon als Student gemacht, wenn ich zu viel gekocht habe. Der Rest kam auf Pappteller und wurde auf der Straße verteilt. 

Ich kenne es wenig zu haben, weswegen ich ein Teil von “ShareTheMeal” geworden bin. Durch tippen auf deinem Smartphone kannst du deine Mahlzeit mit einem hungernden Kind teilen und das schon ab 0,70€. Einfach und effektiv. Zusätzlich arbeite ich mit der Stiftung FREE AFRICA FAMILY (FAFA) zusammen. Die betreibt eine Bildungs- und Sportstätte in Prampram, Ghana. Hier erhalten Kinder der Region durch Bildung, Unterkunft, Betreuung, Sportförderung und soziale Einbindung die Perspektive einer selbstbestimmten Zukunft.

Die Eigenschaft aus wenig viel zu machen, zu teilen und in Gesellschaft sein zu wollen, habe ich alle von meiner Mama beigebracht bekommen. Sie hat sich nie unterkriegen lassen, egal wie schwer es für sie war. Durch sie habe ich gelernt, dass das Leben auch dann noch lebenswert ist, wenn es herausfordernd und schwer ist. Sie ist der herzlichste Mensch den ich kenne. Sie ist einfach mein Vorbild :-). 

 

Hast du eine Morgenroutine?

Ich starte meinen Tag immer ganz entspannt, indem ich frühstücke und meditiere. Die erste Stunde des Tages verbringe ich immer offline, um nicht gehetzt und gestresst zu werden. 

 

Bist du in Hotels „Wann gibt es Frühstück?“ Oder „Bis wann geht das Frühstück?“

Ich bin „Wie spät ist Late-Checkout“ und „Bis wann geht das Frühstück?“

 

Was sind deine Lieblingssnacks für unterwegs?

Peanut M&Ms und Bananen 

 

Welcher war der schönste Ort, den du jemals gesehen hast?

Da gibt es zwei Orte.

Venedig, wo ich mit meiner Schwester und Mama gewesen bin und 

Côte d’Azur, wo ich mit meiner Freundin eine großartige Zeit hatte.

Einfach nur traumhaft.

 

Was ist deine Lieblingsbeschäftigung, wenn du nicht trainierst oder reist?

Ich liebe es mit Freunden und Familie essen zu gehen. Einfach gemeinsam sitzen, essen, Spaß haben und ne chillige Zeit zusammen verbringen.

 

Wenn du einen allwissenden eine Frage stellen könntest, welche wäre es?

Was nach dem uns bekannten folgt oder wie die nächsten Lottozahlen wären.

 

Du bist sehr oft unterwegs und verbringst gleichzeitig gerne Zeit mit Familie und Freunde  - wie verbindest du dies?

Zu meinen vielen Reisen versuche ich sooft es geht auch ein paar meiner Freunde mitzunehmen. Zudem habe ich auch feste Gruppen, mit denen ich zu bestimmen Zeiten Urlaub mache. Bin ich dann mal im Land nehme ich mir ganz klar Zeit für meine Freunde und verbringe Qualitytime mit ihnen.