07.01.2021

"Wieso Parkouring meine Passion ist."

sportlicher mann mit kopfhörern kniet
von Nikolas Nanos
Ernährung, Fitness, Motivation, Selbständigkeit, Sport, Workout

Vom Olympiastadion zum Parcour - Nikos Lebenslauf bringt viele Facetten und spannende Meilensteine mit. In unserem Gespräch mit ihm konnten wir einen Einblick in seine Gedankenwelt erhalten. Wie kam Niko zum Parcour? Was ist seine schönste Erinnerung mit einem Kunden und was hat er aus 2020 mitgenommen?

Wie war dein bisheriger Werdegang?

Sport war schon immer ein großer Teil in meinem Leben und begleitet mich, seitdem ich 6 Jahre bin. Da hatte ich meinen Start mit Leistungsschwimmen und war sehr erfolgreich. Ich war so gut, dass ich keine Konkurrenz hatte. Mein Vater war Gewichtheber, sodass ich zusätzlich einen großen Fitnessanteil hatte. Nicht nur meine Ausdauer war hervorragend, sondern meine Kraft ebenso. Mein Alleinstellungsmerkmal war immer meine Bermuda Shorts, die ich trug. Einmal hatte ich bei einem Wettkampf eine Rennbadeshorts an, die den Unterschied zu den anderen Schwimmern noch größer machte. Eines Tages sagte mir mein Coach, dass mich das Olympiakader zum Vorschwimmen eingeladen hat. Diese Einladung habe ich dankend abgesagt und bin ab dem Zeitpunkt nicht mehr geschwommen. Der Grund war, dass zu dieser Zeit meine Ausbildung zum Maschinenbaumechatroniker und mein Fachabi gleichzeitig gemacht habe. Das zusätzliche Training von 4-6 x die Woche konnte ich nicht mehr lange stemmen.

Während meiner Zeit beim Parcour habe ich parallel Fitness gemacht. Von 2014 bis 2018 ging ich zur Bundeswehr und fing 2019 an als Trainer zu arbeiten.

 

Wie kamst du zum Parcour?

Mein bester Freund und ich gingen viele Jahre in die gleiche Klasse. Er musste jedoch wiederholen und war dementsprechend ein Jahr länger in der Schule. Wir wollten ein gemeinsames Hobby, sodass wir uns weiterhin regelmäßig sahen. Wie wir zum Parcour gekommen sind, kann ich nicht mehr genau sagen. Wir haben jedoch angefangen Videos nachzumachen und in einer Halle unseren Trainer kennengelernt. Nach einem Jahr zog er nach Japan und fragte uns, ob wir seine Nachfolger sein wollen - dies war vor 10 Jahren.

 

Was macht dir daran besonders viel Spaß?

Es ist, in erster Linie, ein Ganzkörpertraining und eine Stärkung für die mentale Gesundheit. Du kommst an Grenzen, die du lernen musst zu bewältigen. Du lernst Hindernisse zu überwinden, wovor du großen Respekt hast - genau wie im richtigen Leben. Beim Parcour bin ich frei und nicht im ständigen Wettbewerb, da hilft jeder jedem. Unsere Community ist wirklich hilfsbereit.

Ich liebe es ebenso, dass ich immer gefordert werde und dranbleiben muss. Egal, wie lange ich diesen Sport mache, ich lerne immer dazu. Er ist so vielfältig und bietet verschiedene Möglichkeiten. Mir macht es viel Spaß, dass es keinen festen Fahrplan gibt und jeder Sportler individuell ist.

 

Wenn dein Leben ein Kinoplakat hätte, was würde zu sehen sein?

Eine schwierige Frage, da ich mir noch nie Gedanken gemacht habe. Eventuell würde zu sehen sein, wie ich über etwas springe. Ich habe bereits, abseits vom Parcour, jedes Hindernis überwinden können. Es gab Zeiten, in denen ich von 20 € pro Woche leben musste und jetzt in einer WG, in München, leben darf. Dies macht mich sehr stolz.

Auf dem Plakat wäre ich im Hintergrund beim Schwimmen zu sehen. Die zwei Menschen, die mich immer unterstützt haben, sind meine Mama und mein bester Freund. Diese zwei besonderen Personen sollten ebenfalls auf dem Plakat zu sehen sein.

 

Hast du einen Guilty Pleasure Song?

Ich bin ein Kind der 90er und liebe dementsprechend das Lied „Back Again“ von den Backstreet Boys.

 

Hast du einen Leitspruch, der dich täglich begleitet?

„Never give up“ und „no risk no fun“.

 

Was war deine bisher schönste Erinnerung mit einem Kunden?

Ich hatte einen Termin bei einem Kunden daheim und seine Kinder waren da. Im Vorfeld sagte er mir, dass sie kritisch und scheu gegenüber Fremden sind. Nach den ersten 10 Minuten sind sie auf mir herumgeklettert und waren ganz begeistert. Mein Klient war ganz überrascht über das Verhalten seiner Kinder. Ich sagte ihm, dass meine Mutter Tagesmutter ist und ich täglich Kinder um mich hatte.

Nach dem Training baten sie mich wiederzukommen, da sie eine Menge Spaß hatten. Dies war ein schöner Moment, da mir die Arbeit mit Kindern ebenso viel Freude bereitet.

 

Was darf in deiner Sporttasche nicht fehlen?

Meine Schuhe

 

Achtest du auf deine Ernährung und hast du vielleicht ein Lieblingsrezept für uns?

Ja, aber nicht extrem. Ich ernähre mich zwar gesund, liebe jedoch Burger, Torten und andere Leckereien. Das Geheimnis ist eine gute Balance zu finden.
Ich koche selten nach Rezept, sondern schau, was zusammen passen würde. Was ich gerne mache, ist süß und salzig zu vermischen. Wenn Nudeln vom Vorabend übrig geblieben sind, brate ich sie mit Ei und karamellisiere sie mit Zucker. Was ich immer essen kann ist Rindersteak vom Metzger, dazu Kartoffeln oder Salat.

 

Wie wirst du die Zeit im Lockdown nutzen?

Ich werde klar weiter trainieren und Menschen animieren, dies ebenso zu machen. Ein Lockdown bedeutet nicht, dass wir kein Sport machen dürfen. Gerne würde ich mich vom Rest abheben und zeigen, dass man kein Studio oder Homegym benötigt, um fit zu werden.

 

Wenn Menschen mit Parcour starten wollen, was müssen sie beachten?

Sie brauchen folgende Dinge:

  • Wille
  • Durchhaltevermögen
  • Gute Schuhe
  • Klamotten, in denen sie sich wohlfühlen

Parcour sollte nicht mit der Intention begonnen werden, weil es „cool ausschaut“. Menschen müssen ihren Körper und die Bewegungen respektieren, da es sehr komplizierte Abläufe gibt. Es haben sich bei der Sportart schon viele schwer verletzt. Parcour ist kein Sprint, sondern ein Marathon.

 

Hast du eine Lieblingsübung?

  • Battle Rope (Trainingsseil)
  • TRX Rudern im stehen
  • Slamball
     

Welche Learnings nimmst du aus 2020 mit?

Ich habe folgendes gelernt: Es wird immer Menschen geben, die nicht deiner Meinung sind. Eine weitere Erkenntnis war, dass es gut ist einen Plan B in der Tasche zu haben.

 

Nikolas Nanos

Es wird immer Menschen geben, die nicht deiner Meinung sind.

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von Nikolas Nanos
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